20. Dezember 2025
Liebes Tagebuch,
heute war einer dieser Tage, die man am liebsten nie beenden möchte.
Ich bin früh aufgewacht. Früher als meine Kinder. Früher als mein Mann.
Es war so besonders. Kennst du das, wenn du einfach lächeln musst, weil du zutiefst dankbar und zufrieden bist?
Ich habe leise die Balkontür geöffnet.
Die Luft war eiskalt, aber so fein und klar, dass ich sofort tief eingeatmet habe.
Es riecht hier noch nach echtem Winter... nach Holz, Schnee und irgendwie… Frieden.
Beim Frühstück begann schon die pure Verwöhnung.
Ein freundliches „Guten Morgen“, das Lächeln von Menschen, die den Tag noch vor sich haben.
Kaffee, Porridge, ein frisches Croissant und dieses Gefühl, dass heute niemand etwas von mir erwartet. Wir haben ja Urlaub. Nur ich, meine Familie und dieses wunderbare Gefühl, einfach Zeit zu haben.
Dann sind wir hinaus, direkt vor die Tür, in die Sonne.
Ski in, Ski out - was für ein Luxus, einfach die Skier anzuschnallen und loszufahren.
Die Piste lag fast unberührt da, der Schnee glitzerte, und der erste Schwung fühlte sich an wie ein kleiner Neuanfang.
Ich habe nichts gedacht, nur gespürt die Kälte im Gesicht, das Rauschen im Ohr, das weite Weiß um mich herum.
In Flachau fühlt sich Skifahren anders an.
Am liebsten würde ich dieses Gefühl auf Rezept schreiben... für jeden!
Nicht nur, weil die Pisten so schön sind, sondern weil einfach alles drumherum stimmt. Es ist, als würde die Zeit hier anders ticken.
Mittags haben wir auf der Hütte gesessen, in der Sonne. Eine heiße Suppe, dampfend und würzig. Und dann – was sonst – Kaiserschmarrn. :)
Ich habe Menschen beobachtet, die alle lachten. Mal beobachten statt funktionieren tut so gut.
Am Nachmittag sind wir zurück ins Montanara.
Kaum durch die Tür, war da wieder dieses Gefühl von Zuhause.
Der Duft nach Holz, die Wärme im Raum, die netten Mitarbeiter, die fragen: „Wie war dein Tag?“ – und es auch wirklich wissen möchten.
Ich war in der Sauna, habe die Augen geschlossen, geatmet, geschwitzt.
Heute war Minze-Aufguss dran ... oh, diese Frische! I love this.
So leicht war mein Kopf schon lange nicht mehr.
Vielleicht ist das das Geheimnis dieses Ortes, dass er einem erlaubt, einfach zu sein.
Am Abend dann das Menü.
Kerzenlicht, Wein, leise Gespräche.
Die Küche hier ist ein Stück Kunst, aber ohne Allüren.
Ich habe jeden Bissen genossen, als wäre er ein kleines Dankeschön an den Tag.
Jetzt sitze ich hier, am Fenster meines Zimmers. Draußen fällt wieder Schnee, still und friedlich. Ich muss mich echt zwicken, ob das alles wirklich wahr ist.
Ich sehe die Berge im Mondlicht und spüre diese Ruhe, die man nur an wenigen Orten findet.
Liebes Tagebuch,
wenn ich irgendwann wieder an diesen Tag denke, dann nicht nur an das, was ich getan habe, sondern an das, was ich gefühlt habe. Freiheit. Wärme. Dankbarkeit.
Und vielleicht ein bisschen dieses Gefühl, dass man genau da ist, wo man hingehört.
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